Barrierefreiheit als demokratische Pflicht
Neben den Themen Datensicherheit und Datenspeicher liegt Cleo insbesondere die digitale Barrierefreiheit am Herzen. „Denn da habe ich das Gefühl, es muss noch so viel getan werden.“ Das Ziel besteht darin, eine Website oder Applikation für jede*n uneingeschränkt zugänglich zu machen. Denn nur so kann selbstbestimmte Teilhabe auch im digitalen Raum gewährt werden.
„Ob Kommunikation, Shopping oder Serien schauen: Ein großer Teil unseres sozialen Lebens spielt sich heutzutage im Internet ab. Auch werden viele politische Diskussionen online geführt, und wenn eine große Anzahl von Menschen von diesem Meinungsaustausch ausgeschlossen ist, weil man ihnen den Zugang nicht gewährt, geht das gegen meine demokratischen Werte“, erklärt Cleo. „Öffentliche Teilhabe ist ein Grundrecht. Und als Entwicklerin ist es meine Aufgabe, dieses Recht zu wahren.“
(K)ein Randthema
Durch die Stigmatisierung von Behinderungen und die Exklusion behinderter Menschen aus dem öffentlichen Raum, wird digitaler Barrierefreiheit laut Cleo wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Trotz Gesetzen wie dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) würden viele Unternehmer*innen Barrierefreiheit weiterhin als Nischenthema betrachten.
Doch dies ist Cleo zufolge ein Trugschluss: „Barrieren existieren unabhängig vom Menschen und werden abhängig von Behinderungen, Krankheiten oder anderen Dispositionen unterschiedlich stark wahrgenommen. Es gibt in Deutschland Millionen von Personen, denen das Leben durch digitale Barrieren unnötig erschwert wird. Zudem treten etwa 95 Prozent aller Behinderungen im Alter auf, weswegen barrierearme Prozesse und Dienstleistungen nicht nur eine selbstständige Lebensweise sichern können, sondern auch den Erhalt des qualifizierten Personals und der bereits bestehenden Kundschaft.“ So sind barrierearme Websites eine Investition in die Zukunft eines Unternehmens.
Barrierefreiheit kommt allen zugute
Laut unserer Entwicklerin erweisen sich barrierefreie Internetseiten in vielerlei Hinsicht als die besseren Websites. Denn Texte mit schwachen Farbkontrasten sind beispielsweise für alle Menschen schwierig zu erfassen und können dazu führen, dass User*innen die Seite verlassen oder wichtige Inhalte überspringen.
Außerdem wird bei der Erstellung einer barrierearmen Website genau überlegt, welche Elemente sinnvoll sind und wie Nutzer*innen bestmöglich durch die Inhalte geleitet werden. „Alles muss einen klaren Sinn verfolgen. Deswegen sind barrierefreie Websiten insgesamt robuster und performen zusätzlich besser bei der Suchmaschinenoptimierung.“