Es gibt viele Gründe, um die eigene Internetpräsenz so barrierearm wie möglich zu gestalten. Mit unserem Leitfaden für digitale Barrierefreiheit erhalten Sie eine Übersicht der Dinge, die beachtet werden sollten, um ein Online-Angebot für alle Menschen zugänglich zu machen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Durch Barrierefreiheit im Internet sollen Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am digitalen Leben teilhaben können. Dabei werden zahlreiche Menschen früher oder später einmal auf barrierefreie Online-Angebote angewiesen sein.
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) definieren vier Prinzipien für die Zugänglichkeit im Web: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit. Abgeleitet von den vier Prinzipien werden 78 Kriterien bestimmt, die drei unterschiedlichen Konformitätsstufen (A, AA und AAA) zugeteilt sind.
Bei der Realisierung barrierearmer Internetauftritte sind viele verschiedene Bereiche von Bedeutung. Um digitale Barrierefreiheit ganzheitlich sicherzustellen, sollten Expert*innen aus den Bereichen Entwicklung, Design und Content daher eng zusammenarbeiten.
Mit unserem Accessibility-Audit unterstützen wir beim Minimieren digitaler Barrieren. Sie erfahren, wie es um die Barrierefreiheit Ihrer Online-Präsenz gestellt ist und können gezielt Verbesserungen vornehmen. Eine erste Einschätzung zur Barrierefreiheit Ihrer Website erhalten Sie mit unserem kostenlosen, automatisierten Accessibility-Schnellcheck.
Was bedeutet „barrierefrei“ im digitalen Raum?
Nicht nur Gebäude oder Transportmittel, sondern auch das Web weisen verschiedene Arten von Barrieren auf, die den Zugang erschweren oder sogar unmöglich machen können. Eine barrierearme Onlinepräsenz soll es sämtlichen Nutzer*innen – unabhängig ihrer Einschränkungen – ermöglichen, eigenständig eine Website, Software oder ein digitales Dokument zu nutzen. Um eine ganzheitliche Zugänglichkeit sicherzustellen, müssen dabei visuelle, auditive, kognitive und motorische Barrieren berücksichtigt werden.
Eine barrierefreie Website kommt allen zugute
Barrierefreiheit im Web hilft Menschen mit Behinderungen, selbstbestimmt am digitalen Leben teilnehmen zu können. Zahlreiche Maßnahmen, die der Minimierung von Barrieren dienen – zum Beispiel deutliche Kontraste, konsistente Strukturen oder hilfreiche Fehlermeldungen – kommen dabei sämtlichen Nutzer*innen zugute und verbessern die Usability insgesamt.
Auch gewinnt ein barrierefreier digitaler Raum nicht zuletzt angesichts einer älter werdenden Gesellschaft an Bedeutung. Außerdem ist zu bedenken, dass Einschränkungen unterschiedlichen Ursprungs sein können und viele von uns früher oder später einmal auf barrierefreie Online-Angebote angewiesen sein werden. Es wird zwischen folgenden Kategorien unterschieden:
Permanente Einschränkung: Eine permanente Sehbehinderung erfordert beispielsweise einen Screenreader.
Temporäre Einschränkung: Eine Verletzung der Hand kann die Nutzung einer Maus behindern. Die Tastatursteuerung ermöglicht in solchen Fällen, weiterhin die Navigation zu bedienen.
Situative Einschränkung: Laute Umgebungen setzen voraus, dass Videos untertitelt sind.
Weitere spannende Einblicke: Barrierefreie Website: In 7 Schritten zur besseren Accessibility und SEO-Performance
Wie wird digitale Barrierefreiheit definiert?
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) – ein internationaler Standard für Barrierefreiheit digitaler Angebote – umfassen vier Prinzipien für die Zugänglichkeit im Web:
Informationen und Funktionen müssen wahrnehmbar sein.
Die IT-Lösung muss bedienbar sein.
Inhalte müssen verständlich sein.
Inhalte müssen robust, also mit unterschiedlichen Technologien wie Browsern und assistiven Technologien kompatibel sein.
Mit Ausgangspunkt in diesen vier Prinzipien definieren die WCAG 78 Kriterien für digitale Barrierefreiheit, die wiederum in drei Konformitätsstufen, A, AA und AAA, klassifiziert sind. Um gute digitale Zugänglichkeit zu schaffen, sollte das zweite Level (AA) berücksichtigt werden.
Individuelle Faktoren sind entscheidend
Wichtig ist, sich vor Augen zu führen, dass es in Bezug auf digitale Barrierefreiheit keine One-size-fits-all-Lösung gibt. Denn individuelle Voraussetzungen – etwa die Ausgangssituation des bestehenden Webauftritts sowie die Zielsetzung beziehungsweise gewünschte Konformitätsstufe – sind verschieden. Daher kann sich auch der konkrete Weg zu mehr Barrierefreiheit von Fall zu Fall unterschiedlich gestalten.