Was wird sich durch AI-Overviews verändern?
Dass die Einführung von LLMs und AI-Overviews eine ernstzunehmende Veränderung für die Suchmaschinenoptimierung bedeutet, ist nicht von der Hand zu weisen. Ein Grund zur Panik ist es aber nicht: Auch für Google handelt es sich aktuell noch um eine Testphase. So sagte Google Search Advocate John Mueller auf der Google Search Central in Madrid:
„No optimization is necessary for Google AI features. They’re too new and changing, user behavior is changing a lot too, they’re taken into account but not broken out.“
Vieles kann und wird sich also noch verändern. Eine gezielte Optimierung ist noch nicht nötig. Trotzdem sollten SEOs sich mit den möglichen Folgen der Entwicklung beschäftigen. Im Folgenden besprechen wir, was wichtig wird.
Neue SEO-Kennzahlen: Impressions, Sichtbarkeit und Markenpräsenz
Wenn weniger geklickt wird, muss neu definiert werden, was Erfolg in der Suche bedeutet. Bisher galten Metriken wie Klicks, organischer Traffic und Keyword-Rankings als zentrale Key Performance Indicators (KPI) in der Suchmaschinenoptimierung. Doch diese Zahlen spiegeln nicht länger das Gesamtbild wider. Wertvolle Kontakte zur Zielgruppe können nun auch ohne Klick stattfinden. Stattdessen rücken Impressions (Sichtkontakte) und die allgemeine Sichtbarkeit in den Vordergrund.
Suchintention schlägt Keyword
Dank moderner Sprachmodelle kann Google komplexe Fragestellungen heute deutlich besser verstehen und beantworten als früher. Damit verliert die Optimierung auf einzelne Keywords an Bedeutung. Die KI konzentriert sich nicht auf spezifische Begriffe, sondern die bestmögliche Beantwortung der Suchintention (Search Intent). Daraus folgt: Wer sichtbar bleiben will, muss sich an den Informationsbedürfnissen seiner Zielgruppe orientieren und nicht an Schlagwörtern.
Ganz vergessen sollten wir Keywords deswegen aber nicht: Auch wenn sie nicht mehr das zentrale Element der SEO-Strategie sind, bleiben sie ein wertvolles Hilfsmittel. Schließlich geben Keywords Aufschluss darüber, wie Nutzer*innen Themen formulieren und strukturieren. Aber statt sich sklavisch an ihnen zu orientieren, sollten SEOs und Unternehmen sie als Orientierungshilfe nutzen – für Content, der echte Fragen beantwortet und inhaltlich überzeugt.
Sichtbarkeit ohne Klick: Warum Markenbekanntheit immer wichtiger wird
Das Suchvolumen war schon immer eine ungenaue Größe, doch im KI-Zeitalter verliert es noch weiter an Bedeutung. Die Verbindung zwischen Suchanfrage und konkretem Keyword weicht jetzt einem starken Markenauftritt: Wer auch ohne Klick sichtbar ist und Vertrauen bei der Zielgruppe aufbaut, hat die Nase vorn. Sichtbarkeit, Reputation und Relevanz ersetzen also nach und nach klassische Klickmetriken.
KI-Traffic messen und den Wettbewerb beobachten
Ein Problem im Umgang mit AI-Overviews ist zurzeit noch die Messbarkeit. Aktuell verraten gängige Tools kaum, ob der mühevoll erstellte Content in einer KI-Antwort erscheint. So zählt die Google Search Console zwar Klicks aus der KI-Box zu den normalen Suchklicks hinzu, bietet aber noch kein eigenes Reporting für AI-Overviews an. Den Traffic aus Chatbots wie ChatGPT oder Claude kann man wenigstens teilweise messen. Hier werden bald neue Möglichkeiten entstehen.
Reichweite ausbauen: YouTube, TikTok und andere Plattformen
Die Einführung von LLMs in immer mehr Systemen wirkt sich auch auf die genutzten Plattformen aus. Zum Beispiel könnten Navigationssysteme ihre Antwort für das nächste Restaurant schon bald aus Daten der LLMs beziehen. Dies lässt sich auf Anfragen in Social Media-Plattformen wie Youtube oder Tiktok und viele andere übertragen. Nur: Wie schaffen es Unternehmen, in die Antwort einbezogen zu werden?