Anwendungsentwickler*innen, Programmierer*innen und IT-Expert*innen sind extrem gefragte Fachkräfte und werden nicht nur in Deutschland gesucht, sondern europa- und weltweit. Aber irgendwo muss der fitte Nachwuchs für die anstehenden Aufgaben der in allen Bereichen des Lebens und Arbeitens wirkenden digitalen Transformation herkommen. Das Thema Ausbildung sollte daher auf der Poleposition jeder unternehmerischen To-do-Liste stehen. Oder?
Ausbildung ist keine Einbildung
Für Malte, Mitgründer und Geschäftsführer von visuellverstehen, ist schon länger klar, dass es grundsätzlich gut ist, wenn „innerhalb von Europa mehr Austausch stattfindet und wir auch als Unternehmen daran positiv mitwirken. Wir bilden aus im Bereich Informatik und haben neben zwei Anwendungsentwickler*innen, die bei uns gelernt haben, auch regelmäßig Werkstudent*innen bei uns.“
Schulen und Universitäten schaffen sicher gute Grundlagen. Aber Erfahrung zu sammeln, den Austausch mit angrenzenden Disziplinen zu pflegen und effiziente Workflows für konkrete Projekte zu etablieren, ist die Praxis, die sich durch keine Theorie ersetzen lässt. Vor dem Hintergrund sich verändernder Anforderungen ist darum die Qualität der Ausbildung, die Anwendung von Fähigkeiten unter realen Bedingungen ausschlaggebend. Nicht nur für Deutschland, sondern europaweit.
Alte Schule für neues Lernen
In seiner Eigenschaft als Ausbilder stieß Malte im letzten Jahr bei einer Veranstaltung der Eckener Schule auf ein Erasmus-Programm, welches Auszubildenden ermöglicht, innerhalb Europas ein Fernpraktikum zu absolvieren. Konkret wurden Unternehmen gesucht, die Schüler*innen aus Valencia ein dreimonatiges Praktikum in Deutschland anbieten. „Es ist wichtig, jungen Leuten etwas anzubieten, insbesondere bei der extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit in Spanien, und sich generell pro Europa zu positionieren, um Perspektiven aufzuzeigen. Darum haben wir uns gefreut, gute Rahmenbediungungen und ein Förderprogramm vorzufinden, das es erlaubt, den ganzheitlichen Ansatz einer Ausbildung über so einen Austausch zu stärken.“
Der Einstieg ins gemeiname Arbeiten war nicht nur für Schülerin Ana, sondern auch für das Team bei visuellverstehen ein Sprung ins kalte Wasser, der durch den Corona bedingten Lockdown nicht eben erleichtert wurde. „Wir hatten am Anfang Teamsitzungen, bei denen alles auf Englisch besprochen wurde, und wir sind keine Muttersprachler im Englischen, das war schon eine interessante neue Erfahrung“, lacht Malte.